“ich ess mir jetzt mal n müsli“ – Der Gebrauch von Konsumverben mit Dativkonstruktionen
Die Arbeit setzt sich mit einem Phänomen auseinander, das so bislang nicht in der Forschungsliteratur aufgegriffen wurde. Es handelt sich dabei um eine Konstruktion, die mir als Sprecherin sehr geläufig ist, anderen SprecherInnen aber fremd zu sein scheint. Gemeint ist die Kombination eines der Verben essen, trinken und rauchen oder deren Synonyme, die im Folgenden zur Klasse der Konsumverben zusammen gefasst werden sollen, mit einem Personalpronomen im Dativ. Die untersuchte Konstruktion lässt sich also auf folgende Formel zusammenfassen: Konsumverb mit Personalpronomen im Dativ. Ein Beispielsatz soll zur Illustration dienen: „Ich esse mir ein Brötchen“ ist die Form, in der mir dieses Phänomen bereits häufig aufgefallen ist.
Im Folgenden soll nun geklärt werden, ob sich diese Verwendung des Personalpronomens mit dieser Verbklasse einem bereits bestehendes grammatisches Phänomen zuordnen lässt oder gegebenenfalls eine neue Kategorie für diese Konstruktion enstehen muss. Außerdem soll die Funktion genauer untersucht werden. Dazu werden Daten der gesprochenen Sprache, aber auch Beispiele aus der internetgestützten Kommunikation analysiert. Zuvor soll allerdings ein kurzer Einblick in die aktuelle Forschungsliteratur gegeben werden. Gewählt wurden dazu die Bereiche der freien Dative, die Reflexivierung im Deutschen und die Kollokationen, da alle drei Aspekte zur Beschreibung des Phänomens, wie gezeigt werden wird, notwendig sein könnten.
Abschließend soll ein Ausblick darauf gegeben werden, ob diese Konstruktion regional beschränkt ist und welche Konsequenzen aus den Ergebnissen der Analyse gezogen werden könnten.