Gattungsanalyse von Gesprächen im Nachrichtendienst des sozialen Netzwerks Facebook
Im Jahre 2004 gründete der damalige Student der Harvard University Mark Zuckerberg das soziale Netzwerk Facebook und schuf damit eine Marke, die acht Jahre nach ihrer Entstehung laut Angaben des Konzerns über eine Milliarde Menschen zu ihren Mitgliedern zählt. Von der Möglichkeit animiert, eigene Urlaubsfotos zu teilen, mit Freunden sowie Bekannten zu chatten und sich über den Werdegang längst aus dem Blickfeld geratener Weggefährten zu informieren, nutzen Menschen weltweit das vielfältige Angebot der Online-Plattform. Facebook definiert sich als Ort, an dem zwischen Menschen virtuell Verbindungen aufgebaut, Kontakte geknüpft und soziale Beziehungen gepflegt werden können, und befindet sich somit in der Tradition der computervermittelten Kommunikation.
Vor dem Hintergrund zahlreicher Forschungsansätze zu Chat- und E-Mail-Kommunikation ist die vorliegende Arbeit eine Analyse der Kommunikation zwischen Nutzern im populärsten sozialen Netzwerk und richtet ihren Fokus damit auf ein Feld, das in der Linguistik bislang nur am Rande thematisiert wurde. Sich des aktuellen Forschungsstandes bewusst, diskutiert die Arbeit aus einer gattungsanalytischen Perspektive die typischen Merkmale von Gesprächen, die im Nachrichtendienst von sechs postadoleszenten Mitgliedern einer Peergroup geführt wurden. Es werden jene Merkmale herausgearbeitet, die auf die Art und den Ablauf des Gesprächs im Nachrichtendienst einen großen Einfluss haben. Zentrales Augenmerk liegt hierbei auf der Fragestellung, ob und inwieweit die Kommunikation der Peergroup im sozialen Netzwerk vor dem Hintergrund des linguistischen Gattungsbegriffes als eigene Gattung klassifiziert werden kann.