Die Beiträge der studentischen Arbeitspapierreihe "Sprache und Interaktion" werden von den Studierenden der Arbeitsbereiche Günthner (Universität Münster) verfasst und haben aktuelle linguistische Fragestellung zum Gegenstand, die den Forschungsfeldern der Interaktionalen Linguistik, der Interaktionalen Konstruktionsgrammatik, der Interaktionalen Soziolinguistik und der Anthropologischen Linguistik zugeordnet werden können. Dabei liegt der Fokus auf der empirischen Analyse von mündlichen und schriftlichen interaktionalen Daten (Alltagsgespräche, massenmediale Kommunikation, Forenkommunikation, elektronische Kurznachrichtenkommunikation über SMS, WhatsApp u.a. etc.). |
#32 – Tobias Werning (05/2018)
„i kOmm glei NOMma“ vs. „TSCHÜ_üss“: Eine vergleichende gesprächsanalytische Untersuchung von ärztlichen und pflegerischen Gesprächsbeendigungen in Interaktionen mit PatientInnen
Im Rahmen dieser Arbeit werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen ärztlichem und pflegerischem Sprechen in Gesprächsbeendigungen mit PatientInnen auf der Palliativstation herausgestellt. Konzeptionell beruht die Arbeit auf einer qualitativ ausgerichteten Gesprächsanalyse. In der Arbeit werden jeweils vier Gesprächspraktiken auf ärztlicher und auf pflegerischer Seite innerhalb von Beendigungen analysiert.
Das Untersuchen von Gesprächspraktiken liegt im Schnittpunkt einer formal- und funktionsbezogenen Analyse (vgl. Deppermann 2008: 16). Der Beitrag zielt darauf ab, formale Strukturen innerhalb der Praktiken herauszustellen und deren Funktionalität im spezifischen Kontext der medizinischen und pflegerischen Kommunikation vergleichend aufzuzeigen. Dabei wird ersichtlich, dass die Institutionsgebundenheit der AkteurInnen dafür sorgt, dass per definitionem gleichen Praktiken unterschiedliche Funktionen in Gesprächsbeendigungen zukommen.
Schlagworte: Gesprächsanalyse, Medizinische Interaktion, Arzt-Patienten-Kommunikation, Pflege-Patienten-Kommunikation, Gesprächsbeendigungen, Closings